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Burgbrennen

Manche alten Volksbräuche im ländlichen Raum der Eifel sind bis zum heutigen Tag erhalten geblieben. Einer der bekanntesten Bräuche ist zweifelsohne das Burgbrennen am Wochenende nach Karneval. Am Samstag vor dem ersten Fastensonntag macht sich die Dorfjugend auf und sammelt in den einzelnen Häusern Holzscheite, Reisig und Stroh. In den letzten Jahren werden vor allem die „ausgedienten“ Weihnachtsbäume gesammelt.  Das eingesammelte Brennmaterial wird auf eine in der Nähe des Dorfes gelegene Anhöhe gebracht. In manchen Orten heißt dieser Berg auch „Burgberg“.

Burgbrennen 2

Lokale Färbungen

Der zuletzt verheiratete junge Mann im Dorf musste für den Scheiterhaufen eine lange Stange oder einen mäßig dicken Baumstamm besorgen und ihn dann auf der Brandsteile in den Boden einrammen. Um diesen Stamm herum wurde nun das Brennmaterial hoch aufgeschichtet, dann war die Burg fertig. Am ersten Fastensonntag wenn abends die Dämmerung hereinbrach, versammelte sich die Jugend und auch die Dorfgemeinschaft an diesem Berg, um die Burg in Brand zu setzen.

Die Jungen nahmen ab und zu brennende Scheite aus dem Haufen und sangen und sprangen mit den brennenden Lichtern um die Burg. Heutzutage erledigt der Musikverein diesen musikalischen Part sicherlich auf eine angenehmere Alt und Weise. An einigen Orten der Eifel wird bei dieser Gelegenheit ein altes Karrenrad mit Stroh umwickelt, angezündet und vom Berg ins Tal gerollt. Alles ergötzte sich an dem Schauspiel des Burgfeuers und die Alten beobachteten die Richtung, in die der Hauch sich wendete, um daraus zu erkennen, ob das Jahr ein fruchtbares wurde oder nicht. Es ist wohl außer Zweifel gestellt, dass das Burgfeuer der Überrest des „Frühlingsfeuerfestes” der alten Germanen ist.Burgbrennen

Fest gegen das Böse

Nachdem alle Feuer im Dorfe ausgelöscht waren, zog die Gemeinde nach Sonnenuntergang zum erlesenen Platz, und hier entzündeten die Jünglinge unter feierlichem Schweigen durch Reibung trockener Hölzer das Feuer und zündeten den Holzstoß an, auf dem die Köpfe geschlachteter Tiere lagen. Was über das Feuer ging oder sprang, seien es Tiere oder Menschen, was auch nur mit Asche besprengt war, wie die Felder oder was den Hauch einzog blieb vor Unsegen, vor dem Fluche bewahrt. Das bedeutendste Feuerfest fiel zu Beginn des Frühjahres, wo die Jünglinge mit Fackeln, Schellen und Peitschen umherliefen, um die bösen Geister von den Äckern zu vertreiben.