Cäcilienfest im Zeichen zweier Vereine
Am Sonntag, dem 25. November findet das Patronatsfest der beiden Oudler Musikensembles statt. Sowohl der Königliche Kirchenchor als auch der Königliche Musikverein haben sich bei der Gründung in den 1920er Jahren Cäcilia als Vereinspatronin verschrieben.
Mitglieder von hiesigen Musikensembles denken bei ihren wöchentlichen Proben eher selten an die Heilige Cäcilia. Cäcilia wurde um 200 n. Chr. in Rom als Tochter einer Patrizierfamilie aus dem anerkannten Geschlecht der Caecilier geboren. Schon sehr früh widmete sie ihr Leben Jesus und beschloss, jungfräulich zu leben. Wie damals üblich, suchten die Eltern für ihre Tochter den Ehemann aus. Die Wahl fiel auf den jungen Patrizier Valerian, ein Heide. Noch in der Hochzeitsnacht offenbarte Cäcilia ihrem Mann, dass sie ihr Leben Jesus Christus gewidmet und das Gelübde der Jungfräulichkeit abgelegt habe.
Valerian war sehr beeindruckt von der Klarheit und Standfestigkeit seiner jungen Frau. Er hielt zu ihr und ließ sich taufen – mit ihm sein Bruder Tiburtius. Eine Legende berichtet: Als Valerian von seiner Tauffeier zurückkehrte, sah er Cäcilia, die von einem Engel Rosen entgegennahm. Er deutete dies als Zeichen Gottes und kümmerte sich fortan mit seiner Frau und seinem Bruder um Arme und Kranke. Sie sorgten für eingekerkerte Christen und bestatteten Märtyrer, die für ihren Glauben in den Tod gegangen waren. Den Christenverfolgern passte die karitative Arbeit der Brüder nicht. Schließlich wurden sie verhaftet und zum Tode verurteilt. Auch Cäcilia blieb nicht verschont. Ihre Peiniger versuchten, sie mit heißen Wasserdämpfen zu ersticken. Doch sie blieb unversehrt. Daraufhin wurde der Scharfrichter beauftragt, die junge Frau zu enthaupten. Er traf sie erst mit dem dritten Hieb des Schwertes. Doch wie durch ein Wunder lebte Cäcilia noch drei Tage, bis sie am 22. November 230 starb. Die Märtyrerin vermachte noch im Todeskampf ihr ganzes Vermögen den Armen. Christliche Freunde bestatteten ihren Leichnam in den Katakomben Roms. Im vierten Jahrhundert wurde an der Stelle von Cäcilias früherem Wohnhaus eine Kirche errichtet. Cäcilias Leichnam galt lange Zeit für verschollen. Entdeckt wurde er im Jahr 820 in den Katakomben von San Callisto an der Via Appia außerhalb Roms. Papst Paschalis I. ließ die Kirche dort neu aufbauen und die Gebeine der Heiligen Cäcilia darin beisetzen. Als die Kirche im Jahr 1599 restauriert wurde, öffnete man die Mauergruft, in der Cäcilia beigesetzt worden war. Ihr Leichnam war unversehrt, die Wunde am Hals immer noch sichtbar und ihr Gewand mit Blut befleckt. Ein Augenzeuge war unter anderen Papst Clemens VIII. Der frühbarocke Bildhauer Stefano Maderno schuf nach diesem Vorbild aus weißem Marmor eine lebensgroße Skulptur, die noch heute vor der Kirche Santa Cecilia in Trastevere zu sehen ist.
Der heiligen Cäcilia sind nicht nur Kunstwerke, sondern auch Musik und Erzählungen gewidmet worden. Henry Purcell komponierte im Jahr 1683 das “Laudate Ceciliam” und 1692 als Ode für den Cäcilientag “Hail, bright Cecilia”. Heinrich von Kleist schrieb die Erzählung “Die heilige Cäcilie oder die Gewalt der Musik” nach einer alten Legende: Aachen am Ende des 16. Jahrhunderts. In den benachbarten Niederlanden wüten die Bilderstürmer. Auch das Cäcilien-Kloster soll gestürmt werden. Die Heilige vollbringt jedoch – in der Gestalt einer Nonne als Kapellmeisterin – ein Wunder. Denn die wunderschöne Musik bändigt die Horden, die das Kloster überfallen wollen. Die Anstifter werden von ihr zum katholischen Glauben bekehrt.
Gedenktag: 22. November – Patronin von Albi (Südfrankreich); der Kirchenmusik; der Organisten, Orgelbauer, Instrumentenmacher, Sänger, Musiker und Dichter.
FESTTAG
9 Uhr Messe zu Ehren der Lebenden und Verstorbenen des Musikvereins und des Chores
10.30 Uhr Frühschoppenkonzert des MV Oudler im Dorfsaal unter der Leitung von Julian Pauels
12.00 Uhr Gemeinsames Mittagessen (Choucroute Garnie à Volonté (15€)) – Reservierungen und Anmeldungen unter Tel.: 080/420101
13.30 Uhr Konzert des Kgl. Musikverein “Dürlandia” Dürler unter der Leitung von Dany Veiders
14.30 Uhr Volkstümliches Abschlusskonzert der “Eisléker Stëmmungsbléiser”
15.00 Uhr Kaffee und Kuchen
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