Taschentuch für den Priester
Hatte das Brautpaar am Hochzeitstag unter dem Segen des Priesters den Bund fürs Leben geschlossen, so trat die Brautführerin an den Altar und legte als Geschenk für den Pfarrer ein weißes Taschentuch darauf.
Den Sinn dieses Brauches kennen heute die Brautleute selber nicht. Es gibt lediglich einen Deutungsversuch: “Das Taschentuch soll an den alten Schleier erinnern, den die Braut ehemals bei der Trauung trug und danach dem Priester schenkte.”
Kamen die Neuvermählten dann ins Haus der Eltern zurück, so knieten sie auf der Türschwelle auf ein dorthin gelegtes Kissen. Vor ihnen standen dann im Hausflur die Eltern oder, wenn diese nicht mehr lebten, die nächsten Verwandten, um ein Vaterunser für die jungen Brautleute zu beten und das Kreuzzeichen zu spenden.