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Maiennacht

Maiennacht ist ein Maibrauchtum in Ostbelgien in der Nacht vom 30. April zum 1. Mai. In dieser Nacht ziehen die Junggesellen der Malmedyer Wallonie sowie der Belgischen Eifel und aus, um den Mädchen das “Lied der Maiennacht” vorzusingen. Im St.Vither und Eupener Land werden auch kleine, mit buntem Krepppapier geschmückte Maien an den Häusern angebracht.

Maiennacht MV

Maiennacht 1

Maibaum

 

Das “Lied der Maiennacht” beruht auf dem wallonischen Lied „Lu Nut du May“, das 1868 von dem Malmedyer Heimatdichter Florent Lebierre geschrieben wurde. Es wurde 1898 von dessen Bruder Olivier Lebierre vertont. Um 1900 übersetzte dann die Gattin des damaligen Landrats von Malmedy, Baronin Von der Heydt, das ihr gewidmete wallonische Dreistrophenlied ins Deutsche. Etwa ab 1920 fand das Lied weite Verbreitung im Malmedyer und auch im St. Vither Land, wo es seinerzeit durch die Musikvereine als Ständchen an verschiedenen Dorfstellen vorgetragen wurde.

Die Maiennacht (Deutscher Liedtext)

Heimlich bei sternenklarer Nacht,
wenn niemand außer uns mehr wacht,
bei des Lockrufes süßem Schall
der heimgekehrten Nachtigall
zieh’n wir in Busch und Wald hinaus,
zu schmücken unsres Liebchens Haus,
Welch schöne Nacht, die Maiennacht,
wenn uns das Glück der Liebe lacht! 

Heim zieht’s, es pflanzt der frohe Hauf’
vor Liebchens Tür den Maibaum auf.
Klopft dann dem Hammer gleich das Herz,
so tönt leis’ es himmelwärts.
Mög’ dieser Gruß die Maid erfreu’n
und uns ihr Lohn beschieden sein.
Ach, wie so schön, die Maiennacht,
wenn uns das Glück der Liebe lacht! 

Durch unsern Sang vom Schlaf erwacht
hat sie sich eilends aufgemacht;
lugt hinterm Fenster still heraus,
denkt sich den Dank für morgen aus.
All unser Sehnen wird erhört,
wenn Herz und Dank sie uns gewährt,
Hab’ Dank, du schöne Maiennacht,
die uns das Glück der Liebe bracht’.

Das wallonische Original lautet wie folgt:
“LU NUT’ DU MAY” – Paroles de Florent Lebierre Musique d’Olivier Lebierre, Op. 2 bis

I fêt tranquile, lu cî èst bê,
Ezès manèdjes, on n’ ôt nou brut.
Avâ lès tchamps, lès p’tits-oûhès
Su r’pwazèt quéquès-eûres ossu.
Nos-ôtes, nos frohans bwas èt hâyes
Po trover one cohe bèle asséz.

Refrain:

O quéle bèle nut’ quu l’ nut’ du may,
Qwand qu’ on-z-a l’ boneûr d’ èsse êmé !
O quéle bèle nut’ quu l’ nut’ du may,
Qwand qu’ on-z-a l’ boneûr d’ èsse êmé !

Nos v’nans tot plins d’ djôye èt d’ amoûr,
Planter l’ âbe à cisse quu n’s-êmans ;
Tot clawant, n’s sintans bate nosse coûr
Et du nosse mîs, doûcemint n’s tchantans,
Sohêtant qu’ çoula li ahâye,
Espèrant d’ èsse ruscompinsés :

Refrain:

So l’ timps quu n’s tchantans, nosse mêtrèsse
Su duspiète, su r’lîve bin keûtemint,
Ele vint lûtchî podrî l’ fignèsse
Ele a l’ timps long d’ èsse â matin.
Et totes nos pônes, èle nos lès r’pâye
Tot nos djurant fidélité !

Refrain: